Das größte Debattierturnier des Jahres – das Event für das Debattierende aus dem gesamten deutschsprachigen Raum alles Stehen und Liegen lassen – wurde dieses Jahr im Tor zur Welt, der Hansestadt Hamburg, veranstaltet.
Nach einer zweijährigen Planungs- und Vorbereitungsphase wurde mit allem aufgewartet, was ein gutes Turnier bieten muss: Schmackhaftes Essen, durchgetaktete Ablaufpläne, eleganter Gala-Abend, phänomenale Unterkunft und natürlich dem Wichtigstem, mitreißenden Debatten. Es trafen sachliche Argumente und wilde Emotionen in den Debatten aufeinander, welche durch eine motivierte Gruppe von Jurierenden abgewogen und bewertet wurde.
Die Vorrunden: Aufwachen mit Elbblick und bestes Wetter
Die Vorrunden sowie Viertel und Halbfinale fanden in der Stadtteilschule am Hafen statt, welche bereits ein etablierter Partner und Unterstützer unserer Turniere ist. Durch deren hervorragende Lage waren die Debattenräume direkt neben Planten und Blomen, sodass kurze Spaziergänge zum Kopfabkühlen im Grünen stattfinden konnten.
Auch der Fußweg vom Hügel am Hafen, dem Stintfang konnte in 15 min mit eigenen Fußantrieb bewältigt werden. Dort kamen nämlich die 200 Debattierenden und Jurierenden in der Jugendherberge unter – mit bester Aussicht auf die Elbe.
Und da Hamburg sich von seiner besten Seite zeigen wollte, schien bereits bei der Ankunft die Sonne, sodass die Reisenden sich bei gemütlicher Aussicht auf die wuseligen Landungsbrücken in der Sonne aalen konnten.
Am Abend begann dann bereits der ernste Teil – Vorrunde 1. Nach diesem langen Tag ging es für die meisten Teilnehmer direkt in die Federn. Am nächsten Morgen gab es den Appell zum Aufstehen nämlich schon sehr früh für studentische Verhältnisse, da um 9 Uhr die zweite Vorrunde begann.
Über den Samstag und Sonntag diskutierten die Teilnehmenden dann über diverse Themen wie selbstfahrende Autos, Parteispenden oder auch den Stellenwert von romantischen Beziehungen. Das für den Norden untypisch sonnige Wetter blieb uns (fast) die ganze Zeit erhalten, und so konnten die Pausen zum Sonnenbaden und Schnacken genutzt werden. Für Versorgung zwischen den Debatten war natürlich auch gesorgt worden. Es gab es Kumpir, Pizza und das typisch nordische Fischbrötchen, damit auch die angereisten Süddeutschen, Schweizer und Österreicher ein klassisches Essen von den Küstenkinder kennenlernen konnten.
Der Gala-Abend: Extravaganz in der Speicherstadt
Am Sonntagabend waren dann nicht nur eine eloquente Ausdrucksweise, sondern auch beeindruckende Tanzmoves gefragt. Direkt im UNSECO-Weltkulturerbe, der historischen Speicherstadt, wurden Hüften und Tanzbein geschwungen im ehemaligen Hauptzollamt Hamburgs.
Wer zur Erholung fünf Minuten vor die Tür trat, konnte einen atemberaubenden Sonnenuntergang hinter dem Hamburger Michel bestaunen und währenddessen die Füße an der Kanalkante baumeln lassen. Es wurde leckeres Curry und schmackhaftes Chili sin Carne aufgetischt und auch das ein oder andere Bier zum Befeuchten der Kehlen verzehrt. Das war auch nötig bei der Vielzahl von Gesangseinlagen, die wir an diesem Abend zu hören bekamen.

Das Finale: Die Debatte in der Elbphilharmonie
Das Highlight des Highlights war das öffentliche Finale in dem neusten Wahrzeichen Hamburgs, der Elbphilharmonie. Wir hätten gerne noch mehr Zuschauer begrüßen wollen, aber wir waren komplett ausgebucht und die Ränge des kleinen Saals voll mit interessierten Zuschauern, die häufig zum ersten Mal eine Debatte live verfolgt haben.
Zum Nachschauen: Hier ist der Link zur Aufzeichnung der Debatte auf sagwas.net
Moderiert wurde das Finale von einem unserer Clubvorstände und Mitorganisator des Turniers, Max Maaß. Aber begonnen hat es mit einem leidenschaftlichen Bekenntnis zum politischen Austausch und zur demokratischen Kultur, durch den Vorsitzenden des Dr. Thomas Paulsen, Vorstandsmitglied der Körber-Stiftung.
Wir haben uns besonders gefreut, dass auch der NDR dabei war und über die Veranstaltung berichtet hat, hier der Beitrag zur DDM zum Nachlesen.


Ein großes Danke!
Über das gesamte Turnier flossen viele Danksagungen der Teilnehmer an die Menschen im Hintergrund: den Organisatoren des Turniers Max Maaß und Dario Werner, den CAs (entwickeln die Themen der Debatten), dem Tab-Master (organisiert die Teamaufteilung während des Turniers), dem Feedbackteam und das gesamte Helferteam. Insbesondere diese im Hintergrund werkelnden helfenden Elfen sind durch die ruhige, emphatische und ausdauernde Unterstützung sowie deren nordischen Humor positiv herausgestochen und haben das Event veredelt zu einer nordischen DDM wie sie im Buche steht.
Möglich werden solche Turniere nur durch die Unterstützung von Institutionen, welche den fairen und politischen Meinungsaustausch sowie eine gesunde Debattenkultur fördern. Neben der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, der Karl Schlecht-Stiftung und der deutschen Debattiergesellschaft (DDG) sticht in Hamburg als größter Förderer die Körber-Stiftung hervor, die neben ihren vielfältigen Programm in den Hamburger Zentren auch die Deutschsprachige Debattiermeisterschaft in unserer Hansestadt ermöglicht hat.
PS: Manchmal müssen es Stullen sein
Peinliches & Pannen und wie man das Beste daraus macht: Der Essenslieferant für den Freitag-Abend hat kurzfristig vergessen das Abendessen der lang-angereisten Teilnehmer zuzubereiten. Kurzerhand haben alle Helfer aus dem Debattierclub Hamburg organisiert, eingekauft und eine Schnitten-Manufaktur aufgebaut. Es gab daher spontan Käse- und Wurst-Stullen(natürlich auch in veganer Ausführung) für über 200 Menschen. So zeigte Hamburg direkt zu Beginn des Turniers den Team-Spirit, den man für die Ausrichtung eines solchen Events benötigt.
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